Bevölkerung seit dem Zensus 2011 überdurchschnittlich stark gestiegen

Statistik informiert … Nr. 84/2024

Die Ergebnisse des Zensus 2022 stehen fest. Demnach lebten 2 928 127 Menschen am Zen­susstichtag, dem 15. Mai 2022, in Schleswig-Holstein. Seit dem letzten Zensus 2011 hat sich die Bevölkerungszahl damit um etwa 128 000 Personen erhöht. Das entspricht einer Zunahme von 4,6 Prozent. Im Bundesdurchschnitt wuchs die Bevölkerung in diesem Zeitraum um 3,1 Prozent, so das Statistikamt Nord.

Während 23,6 Prozent der Bevölkerung bereits 65 Jahre oder älter waren, lag der Anteil der Kinder und Jugendlichen (unter 18 Jahre) bei 16,3 Prozent.

Rund 1 237 000 bzw. 42,2 Prozent der Menschen in Schleswig-Holstein lebten in Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwohner:innen. In den sechs Städten mit mehr als 50 000 Einwoh­ner:innen lebten etwa 772 000 Menschen und damit gut ein Viertel (26,3 Prozent) aller Men­schen im Land.

Die größten Städte waren die Landeshauptstadt Kiel mit 249 149 Einwohner:innen, die Hanse­stadt Lübeck mit 215 978 Einwohner:innen, Flensburg mit 95 149 Einwohner:innen, Norderstedt mit 80 350 Einwohner:innen und Neumünster mit 79 625 Einwohner:innen. Zu den kleinsten Gemeinden zählten die Hallig Gröde (Kreis Nordfriesland) mit neun Einwohner:innen, Wieden­borstel (Kreis Steinburg) mit elf Einwohner:innen, Süderhöft mit 23 Einwohner:innen und Grothusenkoog (beide Kreis Nordfriesland) mit 25 Einwohner:innen.

In Schleswig-Holstein gab es am 15.05.2022 rund 474 000 Personen mit Einwanderungsge­schichte. Neben selbst Eingewanderten sind dies auch Kinder und Jugendliche, bei denen beide Elternteile seit 1950 auf das heutige Staatsgebiet Deutschlands eingewandert sind. Ins­gesamt beträgt deren Anteil 16,2 Prozent an allen Einwohner:innen. Eine ausländische Staats­angehörigkeit hatten fast 259 000 Personen (8,9 Prozent aller Einwohner:innen).

Mit dem Zensus 2022 wurden auch Strukturen der Haushalte ermittelt. Insgesamt gab es in Schleswig-Holstein 1 448 511 Haushalte. Rund 621 000 bzw. 42,9 Prozent dieser Haushalte waren Singlehaushalte. Damit liegt Schleswig-Holstein leicht unter dem Wert für Deutschland insgesamt (43,4 Prozent). Der Anteil alleinerziehender Elternteile belief sich auf 7,3 Prozent al­ler Haushalte, Paare mit Kindern stellten 19,9 und Paare ohne Kinder 27,1 Prozent der Haus­halte.

Ein Vergleich der Zensusergebnisse mit der Bevölkerungsfortschreibung zeigt, dass die bisher angenommenen Zahlen der Bevölkerungsfortschreibung leicht überhöht waren. Die Bevölke­rungsfortschreibung auf Basis des Zensus2011 ging bisher von 2 946 021 Einwohner:innen Schleswig-Holsteins aus (Stand 30.06.2022). Nach den Ergebnissen des Zensus2022 muss die Bevölkerungsfortschreibung um 17 894 Menschen nach unten angepasst werden. Eine neue Basis für die Bevölkerungsfortschreibung war eines der Hauptziele des Zensus 2022; ein An­passungsbedarf war erwartet worden. In Schleswig-Holstein wurde für 666 der 1 106 Gemein­den eine geringere Bevölkerungszahl als angenommen ermittelt. In 397 Gemeinden lag die Zahl dagegen über den Ergebnissen der Bevölkerungsfortschreibung, in 43 Gemeinden blieb sie gleich oder veränderte sich nur marginal. Für gesamt Schleswig-Holstein musste die Bevöl­kerungsfortschreibung um minus 0,6 Prozent angepasst werden. Im Bundesdurchschnitt betrug die Abweichung minus 1,6 Prozent. Die Bevölkerungszahl ist Grundlage mehrerer politischer Entscheidungen, bspw. basieren der Länderfinanzausgleich oder die Anzahl der Stimmen im Bundesrat darauf. Eine gesunkene Bevölkerungszahl hat jedoch nicht automatisch geringere Zuweisungen oder weniger Stimmen zur Folge.

Die Ergebnisse des Zensus 2022 werden von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder unter www.zensus2022.de (Externer Link) veröffentlicht. Im weiteren Verlauf der Veröffentlichungs­phase stellt das Statistikamt Nord weitere Daten für Hamburg und Schleswig-Holstein (u. a. Ergebnisse für Stadtteile und Gemeinden, Online-Karten) auf der Website des Amtes (Externer Link) zur Ver­fügung.

 

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