Exportplus dank Luftfahrzeugindustrie

Statistik informiert … Nr. 103/2023

Die Hamburger Wirtschaft hat im ersten Halbjahr dieses Jahres Waren im Wert von 26,7 Mrd. Euro exportiert. Das sind 2,9 Mrd. Euro bzw. 12,4 Prozent mehr als im ersten Halb­jahr des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Dabei stieg der Export von Fertigwaren um mehr als ein Fünftel auf knapp 20 Mrd. Euro. Dies ist insbesondere auf einen starken Anstieg bei den Exporten der Luftfahrzeugindustrie zurück­zuführen (plus 30,6 Prozent auf 11,6 Mrd. Euro). Ohne die Ausfuhr von Luftfahrzeugen (oder Teilen von Luftfahrzeugen) hätte der Exportzuwachs Hamburgs nur 1,5 Prozent betragen. Der Export von Maschinen stieg um 28,7 Prozent auf gut 1,3 Mrd. Euro.

Die Ausfuhr von Halbwaren ging dagegen um 16 Prozent auf 4,6 Mrd. Euro zurück. Hauptursa­che war die Entwicklung bei den Mineralölerzeugnissen, deren Exporte um knapp ein Fünftel auf 2,1 Mrd. Euro sanken.

Die wichtigsten Abnehmerländer der Hamburger Exporte waren China (10,8 Prozent aller Exporte), die USA (7,2 Prozent), Indien (7,1 Prozent), Frankreich (5,9 Prozent) und die Türkei (5,3 Prozent).

Der Wert der Importe nach Hamburg blieb gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 nahezu kon­stant (plus 0,1 Prozent auf 38,0 Mrd. Euro). Dabei gab es bei den Einfuhren aus Asien und Afrika deutliche Zuwächse (plus 11,0 Prozent bzw. plus 33,5 Prozent). Die Importe aus den anderen Kontinenten sanken dagegen.

In Europa verlief die Entwicklung höchst unterschiedlich: Während die Einfuhr aus den EU-Ländern (plus 3,8 Prozent) bzw. aus den Euro-Ländern (plus 8,3 Prozent) deutlich zunahm, ging der Import aus den übrigen europäischen Ländern um mehr als ein Drittel zurück. Hier standen einem hohen Plus aus Norwegen der Zusammenbruch des Russlandhandels und die Brexit-Auswirkungen beim Vereinigten Königreich gegenüber. Für den Rückgang der Importe aus Amerika waren sinkende Einfuhren aus Südamerika ursächlich.

Hinweise:
Alle Werte sind in Preisen des jeweiligen Zeitraums angegeben.

Die Ausfuhr wird im Spezialhandel dargestellt, d. h. dass sich die Ausfuhrwerte auf Waren be­ziehen, die in Hamburg hergestellt oder zuletzt so bearbeitet worden sind, dass sich ihre Be­schaffenheit wesentlich geändert hat.

Im Gegensatz zur Ausfuhr wird die Einfuhr im Generalhandel dargestellt, d. h. dass auch die auf Lager eingeführten Waren erfasst werden, deren späterer Verbleib zum Zeitpunkt der Ein­fuhr noch unbekannt ist. Dabei dient insbesondere der Seehafen für viele Massengüter und Lagerwaren als Zwischenstation. Die für Hamburg nachgewiesene Einfuhr ist daher im Ver­gleich zu anderen Bundesländern beträchtlich überhöht.

Halbwaren sind be- oder verarbeitete Stoffe, die zum Teil verarbeitet worden sind, jedoch eine weitere Bearbeitung benötigen, bevor sie für die Benutzung fertig sind.

Grafiken: siehe PDF-Dokument

 

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