Witterungsbedingt starke Verschiebung zwischen Winter- und Sommerkulturen

Statistik informiert … Nr. 97/2024

In Schleswig-Holstein sind im Jahr 2024 nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs­haupterhebung auf rund 657 100 Hektar (ha) Ackerfrüchte angebaut worden. Die Ackerfläche entspricht damit in etwa dem Wert des Vorjahres, so das Statistikamt Nord.

Angesichts der über lange Zeiträume zu nassen Aussaatbedingungen im Herbst fiel die Fläche für Winterkulturen in diesem Jahr deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Der Anbauumfang des Wintergetreides zur Körnergewinnung nahm infolgedessen verglichen mit dem Vorjahr um knapp 17 Prozent ab. Insbesondere die Winterweizenfläche (inkl. Dinkel) wurde um fast 25 Prozent eingeschränkt, auf nur noch 113 100 ha. Die Anbaufläche von Roggen und Win­termenggetreide (Menggetreide ist eine Mischung aus verschiedenen Getreidearten. Bei Mischungen, die bis zum 31.12. eines Jahres eingesät werden, spricht man von Wintermeng­getreide. Weil diese Wintermischungen i. d. R. einen hohen Anteil Roggen enthalten, werden sie mit dem Roggen zusammen erfasst.) ging um rund 18 Prozent auf knapp 28 800 ha zurück. Allein der Anbau von Wintergerste, welche im trockenen September 2023 gesät werden konnte, legte mit 73 400 ha um knapp drei Prozent im Vergleich zu 2023 zu. Die Anbaufläche der Triticale hingegen verringerte sich um 34 Prozent auf nur noch knapp 5 600 ha.

Auch die Aussaat des Winterrapses konnte wegen der witterungsbedingten Verzögerung der Getreideernte im August 2023 nicht im gewohnten Umfang erfolgen. Seine Anbaufläche belief sich auf 70 800 ha, 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die schlechteren Aussaatbedingungen für die Winterkulturen im Herbst des Vorjahres ließen viele Flächen über den Winter ohne Einsaat; hier wurden im Frühjahr Sommerkulturen ausge­bracht. So wurden die Flächen von Sommerweizen um 196 Prozent auf 13 300 ha und die der Sommergerste um 111 Prozent auf 17 100 ha ausgeweitet. Die Anbaufläche des Hafers stieg um 26 Prozent auf knapp 20 000 ha. Hülsenfrüchte zum Drusch (Hülsenfrüchte, deren Körner in trockenem Zustand gedroschen = geerntet werden) wurden auf insgesamt 17 600 ha ausge­sät (plus 28 Prozent). Deren größter Flächenanteil entfiel auf die Ackerbohnen, ihr Anbau­umfang wurde um 28 Prozent ausgeweitet, auf 15 100 ha. Auch der Anbau von Hackfrüchten, wie z. B. Kartoffeln und Zuckerrüben, verzeichnete einen Anstieg um knapp fünf Prozent auf 17 600 ha.

Der Silomaisanbau verzeichnete einen leichten Zuwachs um knapp ein Prozent auf 159 400 ha. Silomais wurde auch verstärkt in Mischkultur, z. B. mit Sonnenblumen, angebaut. Dieser gemischte Anbau zur Ganzpflanzenernte hat zum Vorjahr um 214 Prozent auf 35 300 ha zugenommen. Getreide zur Ganzpflanzenernte blieb vom Anbauumfang her mit 10 900 ha na­hezu auf dem Wert des Vorjahres. Der Grasanbau auf dem Ackerland hingegen nahm mit 29 900 ha 11 Prozent mehr Fläche ein als im Vorjahr und auch die Brachflächen auf dem Ackerland nahmen um 52 Prozent auf 16 900 ha zu.

Darüber hinaus wurden auf dem Ackerland rund 8 700 ha Gartenbauerzeugnisse, wie z. B. Erdbeeren und Gemüse, angebaut. Dies entspricht einem Zuwachs um knapp neun Prozent. Das Dauergrünland bedeckte 315 700 ha der landwirtschaftlichen Nutzfläche, auf weiteren 5 800 ha standen Dauerkulturen, wie Obst oder Baumschulpflanzen.

 

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