Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich um 4,5 Prozent gestiegen

Statistik informiert … Nr. 115/2024

Im Jahr 2023 sind die Schulden der schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindever­bände weiter gestiegen. Der Schuldenstand ihrer Kernhaushalte beim nicht-öffentlichen Be­reich, d. h. vorwiegend bei Kreditinstituten, wuchs im Vergleich zum Jahresende 2022 um 183 Mio. Euro bzw. um 4,5 Prozent auf 4,2 Mrd. Euro, so das Statistikamt Nord.

Die Schulden der kreisangehörigen Gemeinden stiegen um 7,9 Prozent und die Schulden der Kreisverwaltungen um 5,5 Prozent. Die Amtsverwaltungen konnten dagegen ihren Schulden­stand um 0,2 Prozent in der Summe reduzieren.

Auch in der Gesamtbetrachtung der kreisfreien Städte wurde ein Schuldenrückgang festgestellt (minus 2,6 Prozent). In der Einzelbetrachtung galt diese Entwicklung für Flensburg (minus 10,1 Prozent), Kiel (minus 7,1 Prozent) und Neumünster (minus 5,7 Prozent). In Lübeck stiegen die Schulden hingegen um 6,8 Prozent.

Betrachtet man die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden, stiegen die Schulden mit Ausnahme des Kreises Herzogtum-Lauenburg in allen Kreisen: am stärksten im Kreis Ost­holstein mit 13,7 Prozent, gefolgt von den Kreisen Plön (11,9 Prozent) und Dithmarschen (11,1 Prozent). Im Kreis Herzogtum Lauenburg sanken die Schulden um 3,7 Prozent.

Auf jede Einwohnerin und jeden Einwohner Schleswig-Holsteins entfielen rein rechnerisch 1 423 Euro der kommunalen Schulden. Bei den kreisfreien Städten war der entsprechende Wert für Kiel mit 2 217 Euro am höchsten, für Flensburg mit 348 Euro am niedrigsten. Bei den Kreisen waren die über alle Verwaltungsebenen aggregierten Schulden in der Pro-Kopf-Be­trachtung für den Kreis Pinneberg mit 1 909 Euro am höchsten und für den Kreis Stormarn mit 645 Euro am niedrigsten.

Von den 1 104 Gemeinden Schleswig-Holsteins hatten 309 keine Schulden beim nicht-öffentli­chen Bereich. Das waren vier Kommunen mehr als zum Jahresende 2022. Bei den schulden­freien Gemeinden handelte es sich überwiegend um kleinere amtsangehörige Gemeinden mit durchschnittlich 690 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die größte Gemeinde ohne Schulden gegenüber dem nicht-öffentlichen Bereich war wie im Vorjahr Bargteheide mit über 16 000 Ein­wohnerinnen und Einwohnern. Die einzige Kreisverwaltung, die Ende 2023 keine Schulden hatte, war weiterhin die des Kreises Stormarn.

Hinweise:
In dieser Darstellung werden nur die Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich berücksichtigt, da bei der Summierung mit den Schulden beim öffentlichen Bereich (also z. B. bei anderen Gemeinden oder Gemeindeverbänden) Doppelzählungen auftreten, wenn die Schulden von Gemeinden, Amts- und/oder Kreisverwaltungen aggregiert werden. Die Einzelangaben zu den Schulden aller schleswig-holsteinischen Gemeinden und Gemeindeverbände beim nicht-öffent­lichen und öffentlichen Bereich veröffentlicht das Statistikamt Nord auf seiner Website (Externer Link).

In den dargestellten Ergebnissen sind die Schulden der öffentlich bestimmten Fonds, Einrich­tungen und Unternehmen in der Höhe von 6,0 Mrd. Euro nicht enthalten. Zu den öffentlich be­stimmten Fonds, Einrichtungen und Unternehmen gehören zum Beispiel Zweckverbände und Sondervermögen der Kommunen.

Tabelle: siehe PDF-Dokument

 

Fachlicher Kontakt:
Dr. Egle Tafenau
Telefon: 0431 6895-9146
E-Mail: egle.tafenau@statistik-nord.de


Pressestelle:
Alice Mannigel
Telefon: 040 42831-1847
E-Mail: pressestelle@statistik-nord.de
X: @StatistikNord (Externer Link)
Mastodon: @StatistikamtNord@norden.social (Externer Link)
LinkedIn: Statistikamt Nord (Externer Link)

Dokument herunterladen