Durchschnittliche Getreide- und Rapsernte erwartet

Statistik informiert ... Nr. 91/2012

Nach einer ersten Schätzung wird für Schleswig-Holstein in diesem Jahr eine Getreideernte von 2,8 Mio. Tonnen (t) erwartet, das wäre gut ein Viertel mehr als im Vorjahr, so das Statistikamt Nord. Die größeren Produktionsmengen basieren auf höheren Hektarerträgen sowie auf einer Ausweitung der Getreideanbauflächen (plus 13 Prozent) gegenüber dem Vorjahr, in dem die Erträge witterungsbedingt sehr niedrig ausfielen.

Allein zwei Mio. t oder 71 Prozent der gesamten Getreideernte wird voraussichtlich auf die flächenstärkste Getreideart Winterweizen entfallen. Die Erntemenge läge damit – bei gleichzeitiger Zunahme der Anbaufläche um knapp ein Zehntel – um ein Fünftel über der Vorjahresmenge. Die Aussaatfläche der Wintergerste hat um ein Drittel zugenommen, die Ertragserwartungen liegen mit 430 000 t sogar um 70 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Für den Winterraps wird im Jahr 2012 mit einer Erntemenge von rund 245 000 t gerechnet, das wären zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Zwar wird im Vergleich zum Vorjahr ein höherer Durchschnittsertrag von gut 40 Dezitonnen je Hektar (plus 30 Prozent) erwartet, der jedoch die um knapp ein Drittel reduzierte Anbaufläche nicht kompensieren kann. Ursache ist eine nasse Witterung, die die Vorjahresernte verzögerte, sodass 2011 nicht alle vorgesehenen Winterrapsflächen bestellt werden konnten.

Der lang andauernde milde Herbst und die milden und niederschlagsreichen Wintermonate Dezember und Januar ermöglichten es, die schwierigen Aussaatbedingungen beim Wintergetreide zumeist auszugleichen. Die Kahlfröste im Februar mit tiefen Temperaturen führten zwar zu einer Ausdünnung der Bestände, verursachten aber nur regional vereinzelt starke Pflanzenverluste. In Schleswig-Holstein waren daher keine großen Flächenumbrüche aufgrund von Auswinterungsschäden, wie sie aus anderen Bundesländern gemeldet wurden, notwendig.

Da Kornbildung und Ernteverluste vom weiteren Witterungsverlauf beeinflusst werden, können die endgültigen Erntemengen für Getreide und Raps von dieser ersten Schätzung abweichen, die auf den Angaben der amtlichen Ernteberichterstatter von Ende Juni und den vorläufigen Ergebnissen der diesjährigen Bodennutzungshaupterhebung beruht.

Ansprechpartnerin:

Elke Gripp
Telefon: 0431 6895-9310
E-Mail: elke.gripp(at)statistik-nord(dot)de

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