Innerhalb von 20 Jahren verunglückten 596 Personen tödlich

Statistik informiert … Nr. 66/2024

In den letzten 20 Jahren sind in Hamburg mehr als 195 000 Personen im Straßenverkehr ver­unglückt, darunter sind 596 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer an ihren Unfall­folgen verstorben, so das Statistikamt Nord.

Die meisten tödlich verunglückten Personen (243 bzw. 40,8 Prozent) waren zu Fuß unterwegs. 128 Personen (21,5 Prozent) saßen in einem Pkw, 105 fuhren mit einem Kraftrad (17,6 Pro­zent) und 93 Personen (15,6 Prozent) verunglückten tödlich mit Fahrrädern (einschließlich E-Bikes).

Zahl der tödlich Verunglückten fast bei allen Verkehrsbeteiligungsraten rückläufig

Die Zahl der im Straßenverkehr tödlich Verunglückten hat eine rückläufige Tendenz. Ließen in den Jahren 2004 bis 2013 im Jahresdurchschnitt noch 34 Personen ihr Leben auf Hamburgs Straßen ging dieser Wert im zweiten Jahrzehnt des Betrachtungszeitraums auf 26 tödlich Ver­unglückte zurück. Zu beachten ist hierbei, dass in den Hochphasen der Corona-Pandemie (ins­besondere im Jahr 2020 mit 15 Todesfällen) aufgrund des rückläufigen Verkehrsgeschehens weniger Personen in Verkehrsunfälle verwickelt waren als in den Zeiträumen vor oder nach der Pandemie. Ohne die Pandemiejahre 2020 und 2021 gerechnet, verstarben in den Jahren 2014 bis 2023 durchschnittlich 28 Personen an den Folgen eines Verkehrsunfalls.

Die Rückgänge tödlich verunglückter Personen im Straßenverkehr im Verlauf der letzten beiden Jahrzehnte ziehen sich durch annähernd alle Verkehrsbeteiligungsarten. Durchschnittlich ver­starben in den Jahren 2014 bis 2023 knapp ein Viertel weniger Menschen an ihren Unfallfolgen als im Jahrzehnt zuvor. Ein überdurchschnittlicher Rückgang stellte sich bei den tödlich verun­glückten Fußgängerinnen und Fußgängern ein. Ohne erkennbare Effekte der Corona-Pande­mie ging deren Zahl zwischen den Jahren 2004 bis 2013 und 2014 bis 2023 um mehr als ein Drittel zurück. Die Zahl, der an Bord eines Lkws tödlich Verunglückten erhöhte sich hingegen auf niedrigem Niveau von drei auf 14 Personen innerhalb von zehn Jahren.

Neue Arten der Verkehrsbeteiligung: Zwei Jahre nach Erfassung von E-Scootern wird erste tödlich verunglückte Person registriert

Neben dem E‑Bike (gesonderte Erfassung ab 2014 unter der Bezeichnung Pedelec) und seiner schnelleren Variante S‑Pedelec (hier den Krafträdern zugeordnet) findet ab dem Jahr 2021 auch das Elektrokleinstfahrzeug (landläufig als E‑Scooter bekannt) Eingang in die Straßenver­kehrsunfallstatistik. Zwei Jahre nach Aufnahme in den Katalog der Verkehrsbeteiligungsarten wurde in Hamburg der erste Todesfall im Zusammenhang mit der Nutzung eines E‑Scooters registriert. 

Quote der Verunglückten je 100 000 Einwohnerinnen und Einwohner erreicht im Jahr 2023 neuen Tiefststand außerhalb der Pandemiezeiten

Bei Betrachtung der spezifischen Kennziffer „Verunglückte je 100 000 Einwohnerinnen und Ein­wohner“ unter Einbeziehung der bei Verkehrsunfällen verletzten Personen zeigt sich im Ver­gleich der letzten beiden Jahrzehnte ein ähnliches Bild wie bei den Todesfällen. Auch die Zahl der Verunglückten insgesamt und damit die Verunglücktenquote entwickelte sich rückläufig. Die Jahre der Corona-Pandemie haben diesen Trend noch beschleunigt. Zwar stieg die Verun­glücktenquote ab 2021 wieder an, sie blieb aber im Jahr 2023 mit einem Wert von 488,5 sowohl hinter dem Stand des Vorjahres (493,9) als auch hinter dem Vorpandemiestand (503,2) zurück und erreichte damit unter Außerachtlassung der Corona-Jahre 2020 (426,9) und 2021 (439,4) einen neuen Tiefststand.

Eine Differenzierung nach Verkehrsbeteiligungsarten zeigt, dass die Verunglücktenquote über fast alle Verkehrsformen hinweg zum Teil deutlich sinkt. Einzige Ausnahme sind die Fahrräder (einschließlich E‑Bikes). Die Quote der Verunglückten je 100 000 Einwohnerinnen und Einwoh­ner liegt bei Fahrradfahrenden im Jahresdurchschnitt der Jahre 2014 bis 2023 um 11,7 Prozent über dem Stand der Vordekade. Ein wesentlicher Grund hierfür ist der zunehmende Radver­kehr. Laut Angaben der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende hat der Radverkehr in Hamburg seit 2019 um 30 Prozent zugenommen. Auch das Abebben der Pandemie hat den Trend einer höheren Gefährdung bei Radfahrenden nicht gestoppt. Im Jahr 2022 lag die Quote der Verunglückten im Radverkehr um knapp 15 Prozent über dem Vorjahr.

20 Jahre Statistikamt Nord

In diesem Jahr feiert das Statistikamt Nord sein 20‑jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums veröffentlicht das Amt im Jahr 2024 monatlich eine Pressemitteilung mit einer 20‑Jahres- Rück­schau auf je ein spezifisches Thema. Alle Presseinformationen dieser Reihe finden Sie hier (Externer Link) auf unserer Website. Weitere Informationen zum Jubiläum finden Sie in der Pressemitteilung „Statistikamt Nord feiert 20-jähriges Bestehen (Externer Link)“.

Grafiken: siehe PDF-Dokument

 

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