Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung für mehr als ein Drittel der Einwohner aus Nicht-EU-Staaten

Statistik informiert ... Nr. 20/2011

Am Jahresende 2009 haben in Hamburg fast 29 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung bezogen, so das Statistikamt Nord. Während die Empfängerquote bei ausländischen EU-Staatsangehörigen mit 13 Prozent knapp unter dem Landesdurchschnitt (13,4 Prozent) lag, war sie bei den übrigen Nichtdeutschen mit mehr als 35 Prozent fast dreimal so hoch. Unter den Personen mit deutschem Pass waren Hilfebezieherinnen und
-bezieher lediglich mit elf Prozent vertreten.

Im Vergleich zu 2008 hat sich der Anteil der durch staatliche Hilfe zur laufenden Lebensführung unterstützten ausländischen Bevölkerung um 1,7 Prozentpunkte erhöht. Während sich die Quote bei den nichtdeutschen EU-Bürgern kaum veränderte, stieg sie für die anderen Personen ohne deutschen Pass um 2,7 Prozentpunkte. Der Hilfeempfängeranteil an der Gesamtbevölkerung bzw. an der Bevölkerung mit deutscher Staatsangehörigkeit hat sich zwischen 2008 und 2009 praktisch nicht verändert.

Ende 2009 lebten insgesamt 232 700 Personen in Hamburg ganz oder teilweise von Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung, davon 67 900 Ausländerinnen und Ausländer und 164 800 Deutsche. Aus Ländern der Europäischen Union kamen 9 200 Unterstützte. 58 700 Personen, darunter 6 700 Empfängerinnen und Empfänger von Asylbewerberleistungen, hatten andere Staatsangehörigkeiten.

In Schleswig-Holstein haben Ende 2009 fast 27 Prozent aller Nichtdeutschen Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung erhalten. Bei den EU-Ausländerinnen und Ausländern war die Quote mit knapp zehn Prozent ungefähr so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung, lag aber deutlich unter jener der anderen Nichtdeutschen. Diese lebten zu fast 36 Prozent ganz oder teilweise von staatlichen Hilfeleistungen. Von den deutschen Einwohnerinnen und Einwohnern waren nicht ganz neun Prozent auf Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung angewiesen. Im Vergleich zu 2008 hat sich der Anteil der Hilfeempfängerinnen und -empfänger bei allen Bevölkerungsgruppen nur wenig verändert.

In Schleswig-Holstein erhielten Ende 2009 insgesamt 273 400 Personen Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung, 234 600 deutsche Staatsangehörige und 38 700 ausländischer Nationalität. Von diesen waren 5 000 Unterstützte aus EU-Ländern und 33 700 aus anderen Staaten, darunter 3 800 mit Bezug von Asylbewerberleistungen.

Als „Sozialleistungen zur laufenden Lebensführung“ sind hier Arbeitslosengeld II und Sozialgeld nach SGB II („Hartz IV“), Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, laufende Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen sowie Regelleistungen für Asylsuchende zusammengefasst.

Ansprechpartner:

Thorsten Erdmann
Telefon: 040 42831-1757
E-Mail: thorsten.erdmann@statistik-nord.de

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